Cal Orck'o
Seit 1998 wird die grösste Dinosaurierspurenfundstelle der Welt Cal Orck’o in Bolivien intensiv dokumentiert und wissenschaftlich ausgewertet. Das Forschungsprojekt befasst sich zum einen mit der Spurenkunde (Ichnologie) und der Sedimentologie der El Molino Formation. Zum anderen werden in Zusammenarbeit mit den örtlichen Behörden Konzepte zur Konservierung und zur nachhaltigen Nutzung der Fundstelle erarbeitet.
Die Dinosaurierspuren in einem Steinbruch bei Sucre (Bolivien) entdeckten wir Ende des letzten Jahrtausends. Es handelt sich um das weltweit grösste bekannte Vorkommen von Dinosaurierspuren.
Auf einer 1,6 km langen und rund 120 m breiten Fläche blieben über 12’000 Einzelfussabdrücke erhalten. Sie stammen von grossen Sauropoden, kleinen und grossen Raubsauriern sowie von Ornithopoden. Besonders bemerkenswert ist das Vorkommen der sonst weltweit wenig bekannten Fährten von Ankylosauriern.
Ein rund 8 m langer Ausschnitt einer Dinosaurierspur ist im Treppenhaus des Naturhistorischen Museums Basel zu bewundern. Am Ende der Kreidezeit, also kurz vor dem Aussterben der Dinosaurier, befand sich nahe der heutigen Stadt Sucre ein Süsswassersee. An dessen Ufer haben sich zahlreiche Dinosaurier aufgehalten.
Unsere Forschenden sind seit 1998 bereits fünfmal in Bolivien gewesen, das letzte Mal im April 2015. Im Auftrag der lokalen Behörden haben wir eine Analyse erstellt, die mithelfen soll, dieser Fundstelle den Status eines Weltnaturerbes zu sichern. Nebenbei wurde eine aktuelle und komplette Bestandsaufnahme der Spuren von Cal Orck’o gemacht, die publiziert werden soll.