Anatomische Sammlungen

Die ersten Grundsteine zur Anthropologischen Sammlung wurden bereits im 19. Jahrhundert von bedeutenden Forschern wie Wilhelm His, Ludwig Rütimeyer und Julius Kollmann gelegt. Diese Sammlung diente vor allem anatomisch vergleichenden Zwecken.

Naturforscher und Anatomen wie His, Rütimeyer und Kollmann interessierten sich für die Formenvielfalt des menschlichen Skeletts. Ihr besonderes Interesse galt dabei dem Schädel als Träger der individuellen Persönlichkeit. Das Ziel bestand darin, das Aussehen und die Besonderheiten von allen Bevölkerungsgruppen der Welt zu beschreiben. Später sollte dieser naturwissenschaftliche Ansatz durch diskriminierendes Gedankengut und das Herrendenken der Nationalsozialisten pervertiert werden. Der Begriff menschliche Rasse wurde zum Unwort – heute sprechen Anthropologinnen und Anthropologen von Bevölkerungen oder Populationen.

Basler Forschende interessierten sich bereits früh für plastische Gesichtsrekonstruktionen, die anhand des Schädels durchgeführt wurden. So schuf His zusammen mit dem Leipziger Bildhauer Carl Seffner die erste Gesichtsrekonstruktion von Johann Sebastian Bach. Kollmann wiederum war für die Rekonstruktion der berühmten Dame von Auvernier verantwortlich.