Skelette und Mumien Barfüsserkirche Basel

1975 musste die Basler Barfüsserkirche saniert werden. Im Laufe der archäologischen Grabung wurden über 200 Bestattungen geborgen und untersucht. Interessant an diesen Skeletten ist der überdurchschnittlich hohe Anteil an verheilten Knochenbrüchen.

Von den analysierten Skeletten zeigten über 12% verheilte Knochenbrüche. Zum Teil handelt es sich um schwere Verletzungen, die auf ein Hochgeschwindigkeitstrauma oder einen Fall aus grosser Höhe hinweisen wie etwa der Sturz von einem Baugerüst. Auch Verletzungen, die auf tätliche Auseinandersetzungen zurückzuführen sind, konnten festgestellt werden. Männer waren häufiger davon betroffen. Die Forschenden bringen das häufige Auftreten von Knochenbrüchen in Zusammenhang mit einer erhöhten Bautätigkeit im mittelalterlichen Basel. Diese erfolgte nicht zuletzt aufgrund des schweren Erdbebens im Jahr 1356. Alle Frakturen waren verheilt, darunter auch schwere Fälle. Dieser Umstand weist auf eine gute medizinische Versorgungslage in Basel hin, die offensichtlich auch weniger gut situierten Personen wie Handwerkern zugänglich war.

Einen seltenen Befund stellt die natürlich mumifizierte Bestattung einer Frau direkt vor dem Kirchenalter dar. Hier haben natürliche Bedingungen wie die Beisetzung in einer Gruft und in einem Holzsarg zur Mumifizierung der Verstobenen geführt.