Skelette Ehemaliger Spitalfriedhof St. Johann, Basel

Bei der Gestaltung des St. Johannparks wurden 1988 und 1989 Teile des alten Spitalfriedhofs ausgegraben. Untersucht wurden insgesamt 1061 Gräber. 80% davon konnten aufgrund historischer Dokumente mit Name, Beruf, Herkunft und Krankheiten identifiziert werden. Die Skelette beinhalten damit eine aussergewöhnliche Kombination biologischer und historischer Quellen.

Auf dem Spitalfriedhof wurden zwischen1845 und 1868 über 2500 Patientinnen und Patienten beerdigt. Bei den meisten Verstorbenen handelte es ich um Dienstmägde, Fabrikarbeiterinnen und Knechte, also um Personen aus der unteren oder mittleren sozialen Schicht. Ende der 1980er-Jahre wurden 1061 Bestattungen ausgegraben und analysiert. Durch einen seltenen Glücksfall konnten 80% von ihnen identifiziert werden. Zu nahezu jeder Person blieb die zugehörige Krankenakte des Spitals erhalten. Die Kombination von Bioarchiv-Skelett und historischen Akten ermöglichen der Nachwelt detaillierte Einblicke in die schweren Lebensbedingungen der Unter- und Mittelschicht im 19. Jahrhundert.

Besonders erwähnenswert sind die sterblichen Überreste von Magdalena Scherb, Barbara Sachser, Balthaser Fischer, und ein Skelett mit einem Teller im Brustkorb sowie eines mit Quecksilberbefall.