PROJEKT AMOR

In Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) entwickelten wir den Roboter AMOR für die Abbildung von Mikrofossilien unter einem Binokular. Die Abkürzung AMOR steht für Automatisiertes Mess-System zur Untersuchung von SchalenmORphologien. Mit Hilfe dieses weltweit einzigartigen Gerätes können die Schalen winziger Einzeller einfacher vermessen werden. Auf diese Weise versuchen wir der Evolution am Beispiel von planktonischen Foraminiferen auf die Spur zu kommen.

Am Naturhistorischen Museum Basel werden Mikrofossilien zur Erforschung der Evolution untersucht. Dieses Material wird aus Tiefseebohrungen des International Ocean Discovery Program gewonnen. Ziel ist, die Veränderung von Form und Grösse der Schalen über Jahrmillionen hinweg an verschiedenen Orten der Erde zu messen. Am Beispiel von einzelligem Plankton mit Kalkschale (Foraminiferen) wollen wir herausfinden, wie neue Arten entstehen.

Solche Schälchen werden am Naturhistorischen Museum Basel seit längerem unter einem Binokular mit einer Videokamera aufgenommen, mit Hilfe der Bildverarbeitung vermessen und danach ausgewertet. Hierfür positionieren wir die Winzlinge unter dem Binokular mit einem motorisierten Schwenktisch automatisch in eine ideale Lage. Das System AMOR wird vollständig über einen Computer gesteuert. Zur rascheren Verarbeitung der Tausenden von Schalen streben wir die Verwendung eines zweiten Roboters an, bei dem maschinelles Lernen zum Erkennen und Klassifizieren der Mikrofossilien eingesetzt wird.